20. August - Tag 8: Kakula - Arugam Bay
Laut dem Manger unseres Hotels kann man sich
einfach gegen 9.30 Uhr an die Straße stellen und dort einen Bus nach Arugam Bay
nehmen... Er hätte den Busfahrer auch schon angerufen und Bescheid gesagt... ah
ja, na dann - man kennt sich wohl hier. Gegen 9.30 Uhr düst dann ein roter
klappriger Bus an uns vorbei, aber in die falsche Richtung. Man informiert uns:
das ist der Bus, aber der fährt jetzt erst ne Schleife und kommt dann gleich
wieder. Als er 30 min später immer noch nicht zurück kommen, fragen wir wieder
nach: ja, der frühstückt wohl noch und kommt dann - alles klar.... um 10.10 Uhr
taucht der Bus dann wieder aus der Ferne auf, verlangsamt auf
Schrittgeschwindigkeit und öffnet die Türen. Reinspringen ist also angesagt,
soweit das mit einem 13kg schweren Rucksack halt geht... Es geht vier Stunden
über Stock und Stein die Ostküste runter und immer wieder verlangsamt der Bus
sich ein bisschen und neue Leute springen rein. Relativ schnell ist er dann
schon proppenvoll, es ist unglaublich heiß und man klebt an den Sitzen fest. Es
ist also fast wie ein Spiel: möglichst lange sitzen bleiben und so lange wie
möglich aushalten, dass die Oberschenkel Eins werden mit dem Plastik der
Sitze und wenn es dann wirklich nicht mehr auszuhalten ist, ruckartig erst den
einen Schenkel, dann den anderen, in einer gleichmäßigen schnellen Bewegung vom Sitz lösen, so wie
wenn man ein Pflaster abzieht. Gewonnen hat der, der danach noch die Haut an
den Oberschenkeln und sie nicht an den Plastiksitz verloren hat.
In irgendeinem Minikaff müssen wir umsteigen und weiter geht die rasante
Holperfahrt. Irgendwann wird uns wild gestikulierend klar
gemacht, dass wir jetzt da sind und hier raus müssen. Wir werden direkt von 180
TukTukFahrern angesprungen, von denen einer uns dann die letzten zwei Kilometer
nach Arugam Bay zu unserem Hostel fährt... Dort angekommen trifft uns der
Schlag - wir sind ja einiges gewöhnt, aber das ist wirklich unterirdisch. Unser
"Zimmer" besteht aus einem oben offenen Mini-"Raum", der
nur durch ein paar Pressparnwänden abgeteilt ist, die mit goldenem Stoff
behängt sind. Der Raum ist genau so groß, dass zwei Holzpritschen reinpassen
auf denen eine ein Zentimeter dicke "Matratze" liegt. Überall sind
Vogelschisse und es müffelt und ist dreckig - oh Gott... Wir laden unser Zeug
ab und gehen erstmal an den Strand. Dort kommt aber auch keine Entspannung auf,
da ganz ekelhafte, streunende Hunde mit Schaum vor den Mäulern und sonst
welchen Krankheiten um uns rum rennen und sich ankläffen... Wir laufen also
etwas am Strand lang und treffen ein Mädel, die mit uns in Kandy im gleichen
Hostel war. Die erzählt uns von einem Hostel den Strand runter, wo es gut sein
soll und auch nicht zu teuer. Wir laufen da also hin, aber die sehr nette Managerin
erklärt uns, dass alle Dorms für diese Nacht schon ausgebucht sind, aber sie
könnte uns ein Zelt aufstellen für die Nacht und dann könnten wir morgen
umziehen in ein Dorm. Das Zelt kostet uns 500R pro Nacht (also 3 Euro für uns
beide zusammen) und sieht gemütlicher und sauberer aus, als unser Zimmer...
Kurzerhand beschließen wir, dass andere Hostel zu stornieren, da wir es über
Booking.com reserviert haben, kann man noch bis 18 Uhr kostenlos stornieren -
nicht gerade die feine Art, aber das was die da anbieten ist ja auch nicht
gerade Kundenfreundlich... Wir holen unsere Rucksäcke also wieder aus dem
Zimmer, geben den Schlüssel zurück und werden ohne große Probleme raus
gelassen. Keiner scheint allzu verwundert - das sind sie wohl gewöhnt, dass
hier Leute wieder flüchten. Wir richten unser Zelt ein und gehen dann dort an
den Strand und ins Meer - hier ist selbst der Strandabschnitt schöner und
sauberer. Nach einer langen, warmen Dusche, wird uns die Bar
"Hide-Away" empfohlen, wo gerade Happy Hour sein soll... Wir
schlendern also zu der versteckten Bar, die von kleinen Öl-Lampen
ausgeschildert wird und sich in einem kleinen dschungelartigen Areal befindet.
Dort gibt es zur Happy Hour den besten Cucumber-infused-Gin-Tonic, den meine
Geschmacksnerven je probieren durften, für gerade mal 1,50 Euro, während ein
Mann mit seiner Gitarre die passende Hintergrundmusik liefert, während wir auf
Bambusmatten und Kissen auf dem Boden chillen, die Füße im Sand umgeben von
Kerzenlichtern und der warmen Abendluft. Willkommen im Paradies... [...]




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bestes Busessen überhaupt: "Dhal Vade" (frittiertes Linsenzeugs mit Zwiebeln und Pepperonie) |
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Umstieg in den nächsten Bus |
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Unser "Zimmer" |
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Arugam Bay |
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Unser Zelt |
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Hide-Away |
Kommentare
Hab deinen Bericht wieder gerne gelesen :)))